Gastbeitrag zum Monatsmotto im Januar: Prioritäten
Ich hatte ein Problem: Wen in meinem Netzwerk frag ich denn… denn es war Mitte Januar und wer bitte hat JETZT Zeit bzw. nimmt sie sich, um mir einen Beitrag zum Monatsmotto Prioritäten zu schreiben… so ein Zeitmanagement-Experte wird sich schön freuen, wenn ich „spontan“ nach einem Gastbeitrag frage. :-D
Und da ist mir Ursula Kittner eingefallen. Ich kenne sie virtuell seit über drei Jahren, sie hat eine ganz schöne Erfolgskurve hingelegt – sie war sogar mehrfach im Fernsehen mit ihren Tipps und ihrer Begleitung beim inneren und äußeren Ordnen.
Sie hat zugesagt! Hier ist ihr Beitrag.
Kommentiere auch gerne unter dem Artikel und schau Dich auch mal auf ihrer Seite um, Du findest dort bestimmt eine Menge interessanter und hilfreicher Tipps!
Viel Spaß!
Deine Manuela
Klappts bei Dir mit der Priorität? Oder die kleine Geschichte vom „WARUM“ …
Ich habe mich sehr gefreut, als Manuela mir von ihren Monatsmottos 2018 erzählte und mich fragte, ob ich Lust hätte, einen Gastbeitrag zum Thema „Prioritäten“ zu schreiben. Oh ja, das habe ich! :-)
Prioritäten. Ob wir etwas tun oder nicht tun, ist unsere Entscheidung. DU entscheidest das selbst. Ganz allein. Und niemand sonst auf dieser Welt. Doch wie oft wollen wir das Eine und tun dann doch das Andere. Warum machen wir das? Auch diese Frage kannst nur Du selbst Dir beantworten.
Kleine, gemeine Ablenkungsmanöver
Das Leben hat so viel zu bieten, wie sollen wir es denn da schaffen uns für das Richtige, Beste, Schönste, Wichtigste zu entscheiden? Wie können wir es schaffen, die richtigen Prioritäten zu setzen? Die Verführungen des täglichen Lebens sind einfach da und manchmal klappt es einfach nicht, uns denen zu entziehen. Stell Dir vor, es liegen ein paar lange Arbeitstage hinter Dir und eigentlich hattest Du vor, endlich mal wieder zum Sport zu gehen, doch dann ruft Deine Freundin an und fragt, ob Du Lust hast mit ihr den neuen Italiener um die Ecke auszuprobieren. Naja, Deine Freundin klang, als hätte sie Redebedarf, Hunger hast Du auch und ihr habt euch schon länger nicht gesehen. Ganz ehrlich, schaffst Du es da noch NEIN zu sagen und Deinen ursprünglichen Plan zu verfolgen?
Kann ich erst Prioritäten setzen und es auch schaffen sie durchzuziehen, wenn ich etwas wirklich will und mir über das Warum dahinter klar bin? Ich sage: Ja, das ist so. Erst wenn Du genau weißt, warum Du etwas tun möchtest, kannst Du es wirklich durchziehen!
Stell Dir vor, Deine Freundin erzählt Dir, sie will 15 kg abnehmen, weil sie sich wohler fühlen will. Naja ok, das klingt ganz nett.
Und nun stell Dir vor, eine andere Freundin erzählt Dir, dass sie regelmäßig Sport machen und abnehmen will, weil sie es hasst, dass im Aufzug die Alarmleuchte angeht, sobald sie zusteigt, weil sie beim Yoga nicht mehr den hinabfallenden, sondern den hinabschauenden Hund machen will, weil sie es hasst, dass die Speckrolle über den Bund der Jeans quillt, und sie abends Magenschmerzen hat, weil die Hose zu eng ist. Sie möchte abnehmen, weil sie neulich zum Brunch eingeladen war und die Stühle dort so eng waren, dass es ihr peinlich war, dass sie auf der Kante des Stuhls sitzen musste. Und wenn sie ihre Schwester in der 5. Etage besucht, braucht sie doppelt so lange wie jeder andere und schnauft wie ein Walross, wenn sie oben angekommen ist. Welcher dieser beiden Personen glaubst Du mehr, dass das Thema Abnehmen absolute Priorität hat?
Und was hat Ordnung mit Prioritäten zu tun?
Ordnung ist ein leidiges Thema. Alle lieben sie, doch kaum einer mag sich damit näher beschäftigen. Ich kenne das von meinen Kunden, der erste Satz am Telefon ist oft „eigentlich liebe ich Ordnung“. Wenn wir doch etwas lieben, warum ist es oft trotzdem so schwer, es umzusetzen?
Wenn es um Ordnung geht, höre ich so oft, dass die Menschen keine Lust haben oder keine Motivation, keine Zeit haben oder den Anfang nicht finden. Gerade wenn es um „keine Zeit haben geht“, antworte ich gerne, dass alles eine Frage der Priorität ist. Aber sind wir doch mal ehrlich, wie oft vertrödeln wir die Zeit? Beschäftigen uns mit dem Smartphone oder schauen fern, sind den ganzen Tage beschäftigt und haben trotzdem am Ende das Gefühl, nichts geschafft zu haben?
Gerade beim Thema Ordnung werden die spannendsten Ablenkungsmanöver inszeniert. Bei Facebook gibt es diverse Gruppen zum Thema Ordnung. Auch ich schaue gerne rein um zu sehen, wo den Menschen der Schuh drückt und manchmal erwische ich mich dabei zu denken „wärst Du nicht so oft bei Facebook, hättest Du mehr Zeit, Dich ums Ausmisten & Aufräumen zu kümmern“. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan!
Mitten im Labyrinth
Wer in der Unordnung steckt, sieht nur das große Ganze und das fühlt sich oft wie ein unüberwindbarer Berg an. Denke mal an ein Labyrinth, wenn Du mittendrin steckst, siehst Du den Ausgang nicht. Doch ich komme unbeteiligt von außen und schaffe es problemlos, mir einen Überblick zu verschaffen. Ich schaue sozusagen von oben aufs Labyrinth und sehe den Ausweg sofort. Dann gilt es, zusammen einen Plan zu entwickeln und mit etwas anzufangen, was schnell erledigt ist, mit einem kleinen Bereich, so dass in kürzester Zeit ein Erfolg zu sehen ist. Das motiviert weiterzumachen und zeigt, wie es geht. Schritt für Schritt. Wir tasten uns vor von einem kleinen, leichten Bereich zu schwierigeren und persönlichen Themen. Der Kunde weiß oft nicht, was Priorität hat. Doch bei der ersten Besichtigung der Wohnung oder des Hauses höre ich genau hin und erkenne recht schnell, wo der größte Bedarf ist und welches Thema am meisten nervt. Da ist sie schon, die Priorität!
Ich bin vor kurzem mit einer Kundin durch ihr ganzes Haus, sie wusste einfach nicht, wo sie anfangen soll. Während sie erzählte, konnte ich aus ihren Worten heraushören, dass die Unordnung im Hauswirtschafts- und Vorratsraum schon sehr schlimm für sie ist. Das kam mir sehr gelegen, geht es dabei doch um ziemlich nüchterne Dinge und deswegen geht es dort relativ schnell und ein Anfang ist gemacht.
Die Priorität ist nicht allein unterwegs …
Das Thema PRIORITÄTEN kommt jedoch nicht alleine daher, ohne Zeitmanagement, Selbstverantwortung, Disziplin und schlussendlich Liebe zu Dir selbst, geht da nichts. Und Konzentration und Abgrenzung packen wir auch gleich noch obendrauf. Ob ein Thema für Dich zur Priorität wird, liegt in Deiner Verantwortung. Wenn Du zum Beispiel Sport & Gesundheit zu Deiner Priorität machst und Dich entscheidest, dies in Deinen Alltag zu integrieren, kommst Du vermutlich nicht darum herum, dies so richtig einzuplanen. Zack, da ist es schon das Zeitmanagement, dicht gefolgt von der Disziplin.
Gute Planung unterstützt Dich dabei!
Wie schaffst Du es denn nun, dass Du dranbleibst an dem, was Du zu Deiner Priorität machen willst? Gute Planung ist mit das wichtigste dabei! Wenn Du etwas wirklich, wirklich willst, ist das schon mal die halbe Miete. Die folgenden Fragen sollen Dich dabei unterstützen, Prioritäten für Dich zu setzen.
- Konkretisiere Deine Idee und werde Dir klar darüber, was Du wirklich erreichen willst.
- Fehlt Dir Zeit? Dann miste etwas anderes aus, was an Wichtigkeit verloren hat.
- Lege kleine Teilschritte und die Reihenfolge dafür fest.
- Überlege Dir genau, bis wann Du Dein Ziel erreichen möchtest.
- Denk mal darüber nach: Warum genau willst Du gerade dieses Zeil erreichen?
- Ist es Dir so wichtig, dass Du bereit bist, wirklich etwas dafür zu tun?
- Ist es wirklich Deine Entscheidung? Oder steckt vielleicht eine andere Person dahinter, die Dich beeinflusst?
- Welche Hindernisse könnten Dir auf Deinem Weg begegnen? Mache Dir vorher Gedanken darüber, das erspart Dir manch „böse Überraschung“.
- Gestehe Dir eine gewisse Flexibilität zu und rechne Zeitpuffer mit ein.
- Benötigst Du Hilfe? Wer oder was könnte Dich dabei unterstützen?
- Wenn mal ein Durchhänger kommt. Was könntest Du dann für Dich tun und wie bringst Du Dich wieder auf die richtige Spur?
- Und ganz wichtig: Schreib es Dir auf! Das ist ganz wichtig! Nicht umsonst heißt es: „wer schreibt, der bleibt“. Vieles wird klarer, wenn Du es erstmal „schwarz auf weiß“ vor Dir siehst.
Zurück zu Deiner Freundin und dem neuen Italiener
Leichter wird es in jedem Fall, wenn Du Deinen Kalender nicht so vollmachst, dass Du in unerwarteten Situationen flexibel reagieren kannst. Denn ich finde, das ist durchaus erlaubt!
Vielleicht hat die Freundin morgen auch Zeit? Oder Du hast morgen Abend nichts vor, triffst heute Deine Freundin und gehst morgen zum Sport. Gesteh Dir zu, nicht ganz so verbissen zu sein. Priorität ja, aber nicht um jeden Preis. Dein Ziel zu erreichen darf Spaß machen, denn so bleibt Dir auch die Motivation erhalten. Du darfst Dir Ausrutscher erlauben, wenn Du danach wieder auf Deinen Weg zurückfindest.
Und nun zu mir
Auch wenn ich gerne sage „keine Zeit gibts nicht, es ist alles eine Frage der Priorität“, so habe auch ich immer mal wieder so meine Probleme damit. Da schwirren plötzlich so viele Ideen im Kopf herum und auch wenn Sport & Bewegung in diesem Jahr einen großen Stellenwert hat, manchmal gerät auch bei mir etwas durcheinander.
Ich bediene mich auch gerne an Methoden aus dem Zeitmanagement. Hoch im Kurs sind dabei das Pareto Prinzip oder auch die ABC-Methode. Aber dazu erzähle ich demnächst mal etwas mehr, das würde jetzt hier den Rahmen sprengen … das hat jetzt keine Priorität … ;-)
Herzliche Grüße,
Ursula Kittner
Die Ordnungs-Expertin
Ursula Kittner
Die Ordnungs-Expertin Ursula Kittner
Ursula ist Ordnungs-Expertin und zert. ganzheitlicher Coach.
Sie unterstützt ihre Kunden tatkräftig dabei, Ordnung & Struktur in Papiere, Haushalt und Büro zu bringen.
Unordnung im Außen ist untrennbar mit der Unordnung im Inneren verbunden. Im ganzheitlichen Coaching schaut sie genau hin, kommt den Ordnungsverhinderern auf die Spur und entwickelt mit ihren Kunden eine persönliche Strategie. Für ein Mehr an Lebenslust und Energie, Zufriedenheit und Gesundheit.
Hier geht es direkt zu Ursula, sie hat gleich noch eine Fortsetzung mit vielen weiteren wertvollen Tipps geschrieben!
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